Zweite Chance

Jeder hat eine zweite Chance verdient, oder?
Doch bevor man eine zweite Chance bekommen kann, muss man sich erst das eigene Scheitern eingestehen: Der gemachte Fehler muss erkannt und der entstandene Schaden -so weit es geht- behoben werden. Je nachdem welchen Fehler man begeht, kann der Schaden schon erheblich sein. Wenn man beispielsweise einer radikalen Gruppierung angehörte, können im Laufe der Zeit viele Fehler geschehen, von denen man einige nicht wieder gut machen kann; Gewalt gegenüber anderen beispielsweise oder anstößige Tätowierungen...
Für ersteres könnte man beim Opfer um Vergebung bitten und für letzteres gibt es mittlerweile auch Mittel und Wege:
Die Menschen der Initiative "#ErasingHate" (≈ Hass wegradieren) überstechen kostenlos Tätowierungen mit Hassbotschaften und verwandeln sie in schöne Kunstwerke. Das ermöglicht den betroffenen Personen nicht nur einen Neuanfang ohne Stigmatisierung, sondern hilft auch der Gesellschaft insgesamt, indem weniger Hasssymbole in der Öffentlichkeit (vor allem im Sommer) sichtbar sind.
Das ganze Erinnert mich an einen Bibelvers aus dem Matthäus-Evangelium:
"Da wandte sich Petrus an Jesus und fragte ihn: »Herr, wenn mein Bruder oder meine Schwester an mir schuldig wird, wie oft muss ich ihnen verzeihen? Siebenmal?« Jesus antwortete: »Nein, nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal!«" (Mt 18,21f.)
Amen :-)