Viele Wege führen in die Zukunft
Fliegen gehört mit zu den klimaschädlichsten Reisemethoden. Knapp dahinter liegt die Reise mit einem klassischen Kreuzfahrtschiff, welche häufig noch mit Schweröl betrieben werden und neben dem CO² auch noch Schwefeldioxid, Stickoxid und Feinstaub ausstoßen.
Laut Umweltbundesamt stößt ein Flugzeug im Durchschnitt 201g Treibhausgase pro Reisendem pro Kilometer aus, ein Pkw liegt bei 139g, Reisebus und Bahn liegen bei 32g-36g. Am umweltfreundlichsten ist das Fahrrad: Die CO2-Emissionen liegen bei 0.
Mit Hilfe von Ökostrom kann die CO²-Bilanz bei E-Autos auch auf 0 reduziert werden. Und möglich wäre dies auch für elektrisch betriebene Flugzeuge: Weil Akkus aber im Verhältnis zu Kerosin eine viel geringere Energiedichte aufweisen, muss man auf Wasserstoff zurückgreifen. Durch die Fusion von Wasserstoff (H²) mit Sauerstoff (O²) entsteht Wasser (H²O) und eine Menge Energie wird freigesetzt. In sogenannten Brennstoffzellen kann diese Energie elektrisch genutzt werden. Airbus möchte bis 2035 ein Flugzeug entwickeln, dass genau dieses Prinzip nutzt: Das Unternehmen forscht aktuell mit Hochdruck an dem "ZEROe", ein klimaneutrales Flugzeug, das entweder per Propeller- oder Turbinenantrieb auf dem Markt kommen soll.
Einziger Wermutstropfen: Damit der Wasserstoff wirklich klimaneutral ist, muss er aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden. Allerdings ist die Produktion von Wasserstoff sehr energieintensiv und relativ ineffizient: Von den 100% Energie, die bei der Elektrolyse eingespeist werden, lassen sich gerade einmal 35% in einer Brennstoffzelle zurückgewinnen. Aber auch an dieser Front wird geforscht: Das Forschungszentrum Jülich hat ein reversibles Brennstoffzellensystem entwickelt, welches einen Wirkungsgrad von über 60% erreichen soll (mehr dazu unter: https://www.sonnenseite.com/de/wissenschaft/reversible-brennstoffzelle-bricht-wirkungsgrad-rekord/).
Nach dem Desaster mit dem überdimensionierten Airbus A380, welches wegen seiner Größe derart unpraktisch geworden ist, dass dessen Produktion bereits 2021 eingestellt werden soll, ist es höchste Zeit, dass Airbus etwas entwickelt, was wirklich gebraucht wird: Ein CO²-neutrales Flugzeug mit Platz für 200 Passagiere und einer Reichweite von bis zu 3.500km. Jetzt heißt es den Ausbau von erneuerbaren Energien voranzubringen, damit ausreichen Wasserstoff hergestellt werden kann. Da die meisten erneuerbaren Energien unkontrolliert Strom produzieren, kann überschüssiger Strom (bspw. durch starken Wind mitten in der Nacht) so noch sinnvoll genutzt werden. Es gibt viele Wege gutes für die Umwelt zu tun, wir müssen sie nur noch entdecken und beschreiten :-)