Teufel oder nicht?

Teufel oder nicht?

Seit jeher steht der Teufel in der jüdischen, christlichen und muslimischen Kultur für das absolute Böse: Jede negative Eigenschaft verbinden wir mit ihm. Wohl aus diesem Grund haben die ersten Siedler, die auf der Insel Tasmanien angekommen sind, den Tasmanischen Teufel seinen Namen gegeben. Denn es handelt sich dabei um ein sehr ungewöhnliches Tier: Aggressiv und neugierig im Auftreten, oft mit vernarbtem Gesicht aufgrund zahlreicher Revierkämpfe, spitze Ohren, die knallrot anlaufen, wenn das Tier aufgeregt ist, und nicht zu vergessen sein unangenehmer Geruch und sein extrem lautes Geschrei, vor allem bei Revierkämpfen. Es ist das größte noch lebende, jagende Beuteltier der Welt.

Der Tasmanische Teufel ist sicherlich kein angenehmes Haustier und sonderlich niedlich ist er auch nicht. Aber, wie die meisten Lebewesen, die dem Menschen sinnlos vorkommen, erfüllen auch sie einen wichtigen Zweck für das Ökosystem: Sie fressen gerne Aas und zwar restlos, samt Knochen und Fell. Dadurch wird die Verbreitung von Insekten und Krankheiten stark eingedämmt, die sich sonst durch die Verwesung verbreiten. Nicht nur deswegen hat man sich daher entschlossen das Tier, das fachlich korrekt Beutelteufel heißt, zu schützen und sogar in Australien wieder eine Population anzusiedeln. Dort galt er seit dem 14. Jahrhundert als ausgestorben. Schon damals wurde er vom Menschen bejagt. Mittlerweile konnte sich aber wieder eine stabile Popluation auf dem australischen Kontinent etablieren.

Und wieder einmal zeigt sich, dass nicht alles, was auf den ersten Blick fremd, hässlich und aggressiv erscheint auch gleichzeitig böse sein muss. Seinen Beinamen "Teufel" trägt der Sarcophilus harrisii, wie er in der Wissenschaft heißt, sicher zu Unrecht.
In diesem Zusammenhang lohnt sich der Wikipedia-Artikel zum Beutelteufel: https://de.wikipedia.org/wiki/Beutelteufel
Du weißt ja: Je mehr man von etwas weiß, umso weniger muss man sich davor fürchten :-)