Strahlend wie die Sonne
Die Sonne ist ein unfassbarer Himmelskörper: Sie ist 110x größer und 332.946x schwerer als die Erde. Ihre Leuchtkraft beträgt 384,5 Quadrillionen Watt, das entspricht einer durchschnittlichen Leistung von 62,88 Gigawatt pro m². Zum Vergleich: Der leistungsstärkste Kernreaktor der Welt (Taishan 1 in China) produziert 4,59 Gigawatt thermische Reaktorleistung auf einer Fläche von rund 92.000m².
Bei diesen Werten verwundert es nicht, dass die Sonne seit jeher die Menschen fasziniert. In einigen Religionen wurde und wird sie gar als Gottheit verehrt. Auch im Christentum spielt der Osten als Ort der aufgehenden Sonne bei der universalen Eschatologie (= die Lehre vom endzeitlichen Paradies) eine zentrale Rolle.
Diese Faszination findet sich, ebenso wie in den Religionen, auch in den Wissenschaften wieder, was zahlreiche Beobachtungsreihen und Sondenstarts zur Sonne seit den 70er Jahren belegen. Im Februar diesen Jahres ist die 7. Sonde zur Sonne unterwegs: Der Solar Orbiter der ESA. Die Sonde hat eine hochauflösende Kamera an Bord und soll mit ihren zahlreichen Sensoren in einem stationären Orbit um die Sonne kreisen. Dabei kann sie Aufnahmen aus Blickwinkeln machen, die von der Erde aus nicht einsehbar sind. Auf ihrem 10-jährigen Flug zur Sonne hat die Sonde nun Fotos zur Erde gesendet, die sie so detailliert zeigt, wie nie zuvor. Mit Hilfe der ermittelten Daten erhoffen sich die Forscher Antworten auf bislang ungelöste Fragen, wie: "Warum die Umgebung der Sonne heißer ist als ihre Oberfläche?" oder "Wie sehen ihre Pole aus und welche Eigenarten haben sie?"
Dass ich selbst vom Weltraum unfassbar fasziniert bin, habe ich in einem früheren Impuls ja schon einmal erwähnt. Darum verfolge ich auch diese Weltraummission mit großem Interesse. Die Sonne ist, zusammen mit dem Wasser, die Quelle allen Lebens auf der Erde: Sie spendet Licht und Wärme; sie lässt Pflanzen wachsen, die uns als Nahrung dienen, sie steuert unser Wetter und ermöglicht uns die Gewinnung und Nutzung von erneuerbaren Energien. Außerdem hilft ihr helles Licht gegen Depressionen und erlaubt unserem Körper die Bildung von wichtigem Vitamin D. Manchmal, wenn ich etwas Zeit habe und gerade keine Wolke am Himmel ist, mache ich schon mal gerne die Augen zu und genieße die Sonnenstrahlen, die auf meine Haut fallen. In diesen Momenten gelingt es mir besonders gut, die Göttlichkeit der Schöpfung zu erspüren. Versuchen Sie es doch auch einmal, der Tag heute bietet sich dafür ja an :-)