Steter Tropfen höhlt den Stein

Steter Tropfen höhlt den Stein

Sie haben bestimmt schon von Mikroplastik gehört und wie es bereits weit in unserem Nahrungskreislauf eingedrungen ist. Kurze Wiederholung: Mikroplastik bezeichnet mikroskopisch kleine Kunststoffkügelchen (10–30µm im Durchmesser), die entstehen, wenn Plastik immer wieder durch Wasser, Wellen, Rohre etc. geschliffen wird; ähnlich wie aus Felsbroken durch stetigen Abrieb feinster Sand wird, nur sehr viel schneller. Weil Plastik in den seltensten Fällen biologisch abbaubar ist, verbleibt Mikroplastik über Jahrzehnte im Wasser und gelangt über unser Trinkwasser, Pflanzen und Tiere wieder in unseren Körper. Manches davon scheiden wir wieder aus, anderes bleibt drin. Wie sich das langfristig auf unseren Organismus auswirkt, wird aktuell noch erforscht; gesundheitsfördernd ist es jedoch mit Sicherheit nicht.

Weil Mikroplastik so unglaublich klein ist, gab es bislang noch keine zuverlässige und zugleich massentaugliche Methode es herauszufiltern; die Teilchen schlüpfen durch jedes noch so kleine Sieb.
Doch das deutsche StartUp Unternehmen "Wasser 3.0" (https://wasserdreinull.de/) hat jetzt eine kreative Methode entwickelt, wie Mikroplastik in Zukunft doch großflächig aus Wasser herausgefiltert werden könnte. Die Idee hinter der "Wasser 3.0 PE-X" getauften Methode ist so simpel wie genial: Mittels chemischer Prozesse werden die einzelnen Mikroplastikteilchen zunächst dazu gebracht sich miteinander zu verbinden und sich so zu vergrößern. Im Anschluss können die nun sehr viel größeren Teilchen mit herkömmlichen Methoden herausgefiltert werden. Aber wie alles gibt es auch hier einen Haken: Mikroplastik ist nicht gleich Mikroplastik, es gibt nämlich hunderte verschiedener Kunststoffsorten mit unterschiedlichen chemischen Eigenschaften. Zuerst muss also aufwendig analysiert werden, um welche Plastiksorte es sich handelt, bevor man sie mit entsprechenden Maßnahmen vergrößern lassen kann.

Bei den meisten guten Nachrichten über innovative Erfindungen gibt es so einen Haken; den "Heiligen Gral" des Umweltschutzes oder der Medizin hat noch keiner entdeckt. Es sind immer nur kleine Schritte, die uns immer weiter bringen und so die Welt und/ oder unser Leben ein Stückchen besser machen. Wie heißt es doch so schön: "Steter Tropen höhlt den Stein" :-)
Doch bis auf Weiteres werden wir wohl nicht drumherum kommen, unseren Plastikkonsum zu reduzieren und so viel wie möglich davon zu recyceln, damit es nicht in der Natur landet und dort zu Mikroplastik wird.