Spielerisch lernen, was andere nicht sehen

Spielerisch lernen, was andere nicht sehen

Vor einigen Tagen habe ich in einer frohen Botschaft von einer Klasse erzählt, die freiwillig die Gebärdensprache lernt, um sich mit ihrer taubstummen Mitschülerin unterhalten zu können.
Was die Gebärdensprache für gehörlose Menschen ist, ist die Braille-Schrift für blinde Menschen. Das ist die Punktschrift, die man oft auf Medikamentenverpackungen oder Fahrstuhlknöpfen sieht und vor allem auch fühlen kann. Die Kombination aus 2x3 Punktreihen kann alle Buchstaben und die wichtigsten Satzzeichen des lateinischen Alphabets darstellen; auch Zahlen lassen sich so erfühlen.

Weil bekannt ist, dass man spielerisch besser lernen kann als allein durch Lesen oder Zuhören, hat Lego nun spezielle Braille-Steine veröffentlicht, die über die von Legosteinen bekannten Noppen die Blindenschrift darstellen. So bildet jeder Legostein einen bestimmten Buchstaben bzw. Zahl als erfühlbare Noppen-Kombination ab. So können mit einem Satz Braille-Legosteine verschiedenen Wörter bis hin zu ganzen Sätzen gebildet werden. Durch die unterschiedlichen Farbkombinationen der Legosteine, hat man neben dem Fühlen der Noppen zugleich auch eine visuelle Komponente, die das Lernen zusätzlich unterstützt.
Die Braille-Steine sollen bald in 33 Ländern für auf Blinde ausgerichtete Institutionen und Bildungseinrichtungen kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Auch wenn Lego bei mir wegen seiner zahlreichen Patentklagen einen eher gemischten Ruf als profitmaximierende Aktiengesellschaft erworben hat, so finde ich diese Initiative mehr als begrüßenswert! Ich selbst baue schon seit meiner Kindheit gerne mit Lego (und mittlerweile auch mit den sehr viel günstigeren Noppensteinen von Alternativfirmen). Ich habe einfach großen Spaß daran, etwas mit Lego-Steinen aufzubauen. Die Blindenschrift auf diese Art zu lernen ist sicherlich eine super Möglichkeit für viele Menschen, die ebenso gerne mit Lego spielen, wie ich :-)