Solidarität heißt das Zauberwort

Die Debatten um neue Einschränkungen werden immer lauter und die Gesellschaft ist gespalten. Viel Unwissenheit und Unwahrheiten bestimmen die Diskussionen, die mittlerweile überall geführt werden: In den Zeitungen, im Fernsehen, im Radio, im Internet und innerhalb der Familie. Die Einen sind dafür, die Anderen dagegen… für die Einen sind die Maßnahmen völlig übertrieben, die Anderen würden sich am liebsten ganz wegsperren. Ich bin eigentlich immer ein Verfechter des Mittelweges, aber ich habe auch keine Ahnung, was langfristig das Beste für unsere Gesellschaft wäre: Sicher würde ein harter Lockdown helfen, die Ansteckungs- und damit die Todeszahlen nach unten zu drücken, aber der Preis für die Wirtschaft und damit für die kommenden Generationen wäre wohl enorm. Aber ob das wirklich so ist, weiß niemand, denn niemand kann in die Zukunft blicken…

Was ich jetzt aber sagen und auch beeinflussen kann ist, wie ich mich jetzt aktuell verhalte. Ist mir alles scheiß egal und verhalte mich, wo immer es geht, so, wie vor der Krise. Oder passe ich besonders auf und bin lieber zu vorsichtig als zu unvorsichtig?
Der medial sehr bekannte Astrophysiker Prof. Dr. Harald Lesch hat zu diesem Thema jüngst ein sehr interessantes Video veröffentlicht, wie ich finde.

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Dieser Mann beeindruckt mich immer wieder: Als Naturwissenschaftler bedauert er das Versagen des Ethikunterrichts an unseren Schulen. Als Theologe, der an einer Schule arbeitet, geht mir diese Kritik besonders nahe, aber ich muss trotzdem eingestehen: Das stimmt! Es geht bei meinem Verhalten in einer Gesellschaft ja nicht in erster Linie darum, wie ich zu etwas stehe, sonder wie die anderen auf mich reagieren. Es spielt also erst einmal keine Rolle, wie ich zu dem Virus stehe, sondern wie ich zu meinen Mitmenschen stehe. Wenn dieser Virus eine Gefahr für meine Mitmenschen darstellt, dann habe ich die ethische Pflicht, alles mir mögliche zu tun, um diese Gefahr zu lindern, auch wenn das einige (kurzzeitige) Einschränkungen für mich bedeuten kann. → Das ist gelebte Solidarität! Das ist der Wert an dem sich eine Gesellschaft zu messen hat, nicht ihrer Wirtschaftsleistung.
Ich werde mir daher die größte Mühe geben, diese Solidarität in meinem eigenen Leben, durch meine Handlungen sichtbar werden zu lassen und hoffe, dass es mir so gelingt, diese Werte auch den kommenden Generationen weiterzugeben. Ich möchte nicht als Egoist in Erinnerung bleiben, sondern als Helfer und Unterstützer :-)