Langer Atem

Indien ist eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt; rund 1,38 Milliarden Menschen leben dort, fast doppelt so viele, wie in ganz Europa. Leider ist Indien aber auch kein besonders wohlhabendes Land, viel Müll sorgt für eine starke Umweltverschmutzung, die Gesundheitsversorgung ist alles andere als ausreichend und auch im Bereich der Bildung und Gleichberechtigung gibt es noch sehr viel Luft nach oben.
Vor allem während der Corona-Pandemie sorgen diese Faktoren dafür, dass es dieses Land ganz besonders hart trifft: Allein letzte Woche wurden 2,6 Millionen Neuinfektionen registriert; 23.000 Menschen sind in dieser Woche sogar an den Folgen von Covid-19 gestorben. Die Krankenhäuser sind angesichts dieser Zahlen völlig überlastet. Es mangelt dabei nicht nur an freien Betten, sondern vor allem auch an der nötigen technischen Ausrüstung: Um einen an Covid-19 schwer erkrankten Menschen behandeln zu können, braucht es spezielle Maschinen: Beatmungsgeräte für eine künstliche Beatmung für besonders schwere Fälle sowie Suerstoffkonzentratoren, die in der Lage sind, die Beatmungsluft mit Sauerstoff anzureichern, damit die stark entzündeten Lungen, trotzdem noch genug Sauerstoff in das Blut abgeben können.
Aber es gibt ja zum Glück noch gute Nachrichten auf der Welt und so hat das Medikamentenhilfswerk "Action Medeor" aus meiner Heimatstadt Tönisvorst (bei Krefeld) schon letzte Woche eine Lieferung mit 23 Sauerstoffkonzentratoren an indische Krankenhäuser geschickt. Weitere 100 sollen in dieser Woche folgen. „Die Geräte saugen die Umgebungsluft ein und reichern den darin enthaltenen Sauerstoff auf etwa 96 Prozent an“, erläutert der Vorstandssprecher von Action Medeor, Sid Peruvemba. Die Maschinen kommen dabei vollkommen ohne die sonst bei Beatmungsgeräten notwendigen Gasflaschen aus, wodurch sie vor allem in Indien breit eingesetzt werden können.
Angesichts der gigantischen Zahlen in Indien und anderen Teilen der Welt, sind die Lieferungen letztlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Aber wie heißt es doch so schön: "Steter Tropfen höhlt den Stein." Jede Maschine rettet dutzenden Menschen das Leben. Bei dieser Pandemie ist es im doppelten Sinne wichtig einen langen Atem zu haben. :-)
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