Fridays-for-Future in Action

Oft wird den Jugendlichen, die sich für die Fridays-For-Future-Bewegung einsetzen und zu den Demos gehen, vorgeworfen, dass es ihnen im Grunde nicht um den Umweltschutz, sondern um das Schwänzen des Unterrichts ginge. Dagegen spricht, dass die Demonstrationen (vor Corona) auch in den Ferien stattgefunden haben und man dann wohl eher den Montag, statt den Freitag gewählt hätte, wo sowieso kaum noch Unterricht stattfindet. Dafür spricht aber in der Tat, dass häufig zu beobachtende unachtsame Verhalten vieler Jugendlicher in der Öffentlichkeit: Müll wird auf dem Boden liegen gelassen, beim Konsum wird meist auf Optik und Preis, denn auf Nachhaltigkeit geachtet.

Dass diese Vorteile aber lange nicht auf alle Jugendlichen zutreffen, beweist ein Junge aus Paris: Der 10-Jährige Raphaël fischt in seiner Freizeit Müll aus Flüssen. Dazu inspiriert hatte ihn ein Video auf YouTube, bei dem jemand mit einem Magneten angelt und dabei sehr viel Müll herausfischt. Seine Eltern staunten nicht schlecht, als ihr Sohn sich zu Weihnachten Magnete, einen Enterhaken, ein Seil und Handschuhe wünschte. Gemeinsam mit seinem Vater zieht er seitdem jedes Wochenende Müll aus Flüsse in und um Paris. Seine Fundstücke dokumentiert er bei Instagram und hofft dadurch ein Bewusstsein dafür bei den Menschen zu wecken. Er möchte solange weitermachen, bis die Flüsse deutlich sauberer sind. Aber auch im Privaten achtet Raphaël auf einen nachhaltigen Lebensstil, indem er bspw. weitgehend auf Plastik verzichtet, wie die Eltern berichten.

Auch wenn sich nicht alle Jugendlichen in der Öffentlichkeit so vorbildlich verhalten wie Raphaël und im Sinne der Fridays-For-Future-Bewegung handeln, das Ansinnen hinter dieser Bewegung und die dadurch generierte öffentliche Aufmerksamkeit sind nach wie vor richtig und wichtig. Die anhaltende, kontroverse Debatte über die Bewegung und das entsprechende Verhalten der Menschen sorgt dafür, dass der Leitgedanke des Umweltschutzes, und der damit verbundene nachhaltigen Lebensstil, in den Köpfen der Menschen bleiben. Auch ich habe im laufe der letzten Jahre meinen Lebensstil dahingehend immer mehr angepasst: Mittlerweile ist mir Nachhaltigkeit beim Kauf von Kleidung und Lebensmitteln im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten, immer wichtiger geworden. Je mehr diesen Gedanken teilen und in ihrem Leben umsetzen, umso besser für uns, unsere Nachkommen und unseren Planeten, auf dem wir noch sehr lange leben möchten :-)