Frühjahrsputz

Religionsgemeinschaften stehen in der heutigen Zeit nicht immer im besten Licht dar. Ganz im Gegenteil stehen ihnen viele Menschen in unserer westeuropäischen Gesellschaft kritisch bis ablehnend gegenüber; nicht ganz unbegründet... Doch bei aller berechtigten Kritik, wäre es falsch von den Aktionen weniger auf die gesamte Gemeinschaft zu schließen. Genauso wenig wie es DAS Christentum gibt, welches Kindesmissbrauch begünstigt, gibt es DEN Islam, der zu Terroranschlägen aufruft. Es sind einzelne extreme Menschen und Strömungen, die das Bild der gesamten Gemeinschaft beschmutzen. Die gemäßigten Gläubigen dürfen diesen Schmutz dann wieder versuchen wegzumachen, was - je nach Tat - eine Mammutaufgabe ist...
Ebenfalls eine Mammutaufgabe ist das Reinigen von öffentlichen Flächen und trotzdem engagieren sich jedes Jahr junge Muslime in ganz Deutschland um diese vom Müll zu befreien. Ganz recht: Seit über 20 Jahre rufen junge Muslime im Internet zu der deutschlandweiten "#Neujahrsputzaktion" auf, bei denen sie ihre Nachbarschaft wieder auf Vordermann bringen. Dabei orientieren sich die auch sonst ehrenamtlichen engagierten Gläubigen an dem überlieferten Satz Mohammads: "Versucht euren Mitmenschen Schwierigkeiten zu ersparen und ihnen alles so einfach zu machen, wie es möglich ist. Bringt ihnen frohe Botschaften und macht sie nicht pessimistisch." (Quelle: Sahīh Muslim)
Ich kann mich dem nur anschließen, verfolge ich mit meinen täglichen "frohen Botschaft" doch genau das gleiche Ziel! Ich verstehe mein Arbeit als Angestellter der Kirche auch als Dienst an den und für die Menschen. Man merkt an vielen Stellen, dass Christentum und Islam miteinander verwandt sind! Ich bete dafür, dass es uns gelingen möge unsere Religionsgemeinschaften vom Schmutz des Extremen zu befreien und die positiven Seiten durch Taten am Nächsten wieder zum Glänzen zu bringen :-)