Frühaufsteher und Langschläfer

Es gibt sone und solche: Diejenigen, die gerne noch 1-2 Stunden schlafen möchten, wenn der Wecker klingelt und diejenigen, die schon vor dem Wecker wach werden und dann auch nicht mehr schlafen können oder wollen. Das hat zum einen mit unserem natürlichen Schlafrhythmus zu tun und zum anderen mit unserer Veranlagung, denn jeder Mensch hat unterschiedliche Zeiten an denen er sehr wach, aktiv und leistungsfähig oder einfach nur todmüde ist. Schlafforscher haben herausgefunden, dass sich sehr viele Menschen am natürlichen Sonnenrhythmus orientieren, sodass man erst dann richtig gut wach wird, wenn die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster scheinen. Der Körper bildet dann vermehrt Serotonin und leitet damit den Wach-Werde-Prozess ein. Weil aber die meisten Menschen in der Welt bereits vor Sonnenaufgang aufstehen müssen (je nach Jahreszeit und Lage des Landes auf der Erde), fällt ihnen das Aufstehen und die anschließende Arbeit sehr schwer. Das trifft Schüler:innen ebenso wie berufstätige Menschen.
Aus diesem Grund fordert die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin schon seit einigen Jahren den Schulbeginn nach hinten zu verschieben. Dies würde auch der Leistungsfähigkeit der Schüler:innen zu Gute kommen, vor allem in den ersten Schulstunden. Ich kann das aus dem Schulalltag bestätigen: Richtig wach und aufnahmefähig sind die meisten Schüler:innen frühstens zur 2. Stunde.
In Seattle dürfen Schüler:innen der Highschool nun 55 Minuten länger schlafen, denn statt um 7.50 Uhr müssen sie erst um 8.45 Uhr in der Schule sein. Dieses Modell wurde bereits 2016 eingeführt und hat nachgewiesenermaßen zu einer erhöhten Leistungsbereitschaft bei den Schüler:innen geführt.
Aber nicht nur in Schule könnte ein solch flexibles Modell interessant sein, auch viele Arbeitnehmer:innen würden davon profitieren, wenn sie ihre Arbeitszeiten flexibler gestalten könnten. Einige Firmen manchen schon seit Jahren gute Erfahrungen mit der sogenannten Gleitzeit, bei der man sich innerhalb eines bestimmten Zeitraumes seinen Arbeitsbeginn aussuchen kann. Durch die Corona-Lockdowns und die Home-Offices werden zum Teil sogar noch flexiblere Modelle gefahren.
Ich persönlich finde flexible Modelle sehr gut! Das habe ich in meinem Beruf z.B. an den Tagen, wo ich nicht in der Schule bin. An den anderen Tagen bin ich dann aber natürlich an die Schulzeiten gebunden. Als leidenschaftlicher Langschläfer hoffe ich, dass das Seattler-Modell auch hierzulande "Schule machen" wird :-)
Wie sieht es bei dir aus? Bist du eher ein Frühaufsteher oder ein Langschläfer?
Nimm bitte gerne an meiner Umfrage teil!
Ich bin sehr gespannt, wie sich das verteilt! :-)