Ein verloren geglaubter Schatz

Korallenriffe sind seltene Naturphänomene, die sich nur unter ganz bestimmten Bedingungen bilden können. Korallen sind, obwohl sie wie bunte Steine oder Pflanzen aussehen, Nesseltiere. Damit gehören Korallen zur selben Art, wie Quallen und Süßwasserpolypen. Korallen pflanzen sich nur unter optimalen Bedingungen gut fort. Wichtige Faktoren sind Strömung, Wassertemperatur und ph-Wert des Wassers. Massentourismus, Müllentsorgung und die Klimaerwärmung gefährden die noch bestehenden Korallenriffe zunehmend.

Eine Arbeitsgruppe vom Forschungsinstitut MARS hat nun einen Weg gefunden, angeschlagenen Korallenriffe bei der Erholung zu helfen. In Kooperation mit der Firma "Sheba" und der Naturschutzorganisation "The Nature Conservancy" haben sie sternförmige Stahlkonstruktionen entwickelt, die die Korallen bei der Vermehrung unterstützen. Dazu wird eine lebende Koralle auf eine dieser Sternstrukturen angesiedelt. Auf denen kann sie sich dann deutlich schneller fortpflanzen, als unter Konkurrenzdruck auf den üblichen Felsstrukturen.
Auf diese Weise konnten, rund 40km² eines Riffs vor Indonesien wiederbelebt werden. Dort sind zwar die Bedingungen für Korallenriffe immer noch gut, aber Sprengladungen unter Wasser und die Belastung mit Zyanid durch illegale Entsorgung haben zu einem Massensterben gesorgt.

Auch wenn diese Lösung nur etwas bringt, wenn die Bedingungen vor Ort weiterhin gut sind, so könnte es doch einige, durch den Menschen zerstörte Riffe, wieder zu neuem Leben erwecken. Die Initiator:innen rechnen mit 185km² bis 2029.
Das ist wieder eines dieser  Projekte, das die Welt wieder ein kleines bisschen bunter macht. Einfach schön :-)