Earth Hour

"Der April macht, was er will." Diese alte Volksweisheit hat sich dieses Jahr wohl anschaulicher den je Bewahrheiten. Auf Instagram habe ich einen Post gelesen mit dem Text "Vier Jahreszeiten. 06.04.2021. Ich war dabei". An nur einem Tag zeigte sich Regen, Schnee und schönster Sonnenschein samt Vogelgezwitscher. Verrückter geht's kaum. Dass diese Extremwetterphänomene immer weiter zunehmen ist schon seit längerem bekannt, genau so wie dass dies unweigerlich mit dem Klimawandel zu tun hat auch.
Umso wichtiger und sinnvoller sind Initiativen gegen eben diesen Klimawandel und davon gibt es einige. Die Earth Hour ist eine davon; überall auf der Welt sollen an diesem Tag um 21 Uhr alle Lampen für eine Stunde ausgeschaltet werden. Zum ersten mal wurde diese Aktion 2007 von Aktivist:innen des WWF in Sydney gestartet; mittlerweile ist es eine weltweite Aktion. "Dem Aufruf (…) sind am Samstag, dem 28. März, weltweit Millionen Menschen und zahllose Städte aus 190 Ländern gefolgt. Auch in Deutschland. Hier beteiligten sich 373 Städte, hunderte Unternehmen und Geschäfte und vor allem tausende Privathaushalte an der 'Stunde der Erde'.", so der WWF auf seiner Internetseite.
Und diese Aktion zeigt immer mehr Wirkung: So läuft in Uganda seit 2013 mit dem "Earth Hour Forest", ein riesiges Aufforstungsprojekt. Auf den Galapagos Inseln sind nach der Aktion 2014 Einwegverpackungen und Plastiktüten komplett verboten. In Argentinien wurde daraufhin ein 3,5 Millionen Hektar großes Meeresschutzgebiet gegründet. Und in Kasachstan wurden 17 Millionen Bäume neu gepflanzt, weil Menschen durch die Earth Hour auf die akuten Umweltbedingungen in ihrem Land und in ihrem Lebensstil aufmerksam gemacht worden sind.
Und wären dies alles nicht schon gute Nachrichten genug: Auch wir in Deutschland können noch eine ganze Menge gegen den Klimawandel unternehmen: Wenn allein die Hälfte aller Deutschen für nur 5 Minuten auf künstliches Licht verzichten würde, ließe sich damit mehr als 343 Tonnen CO² pro Tag einsparen (diese Berechnung stammt vom Ökoinstitut auf Basis von Werten aus 2007). Auch Energiespar- oder LED-Lampen können hier schon eine ganze Menge bewirken. Es ist gut zu wissen, dass wir nicht hilflos dabei zusehen müssen, wie sich das Klima verändert. Wir können selbst etwas dagegen tun, wann immer wir den Lichtschalter betätigen oder eine Glühbirne wechseln. Es liegt (auch) in unseren Händen, ob es im April schneit und im Juli ein Hitze- und Dürrerekord nach dem anderen aufgestellt wird. Wir können alle einen Teil zum größeren Ganzen beitragen :-)