Brieffreu(n)de

Für jemanden, der, wie ich, mit digitalen Kommunikationsformen aufgewachsen ist, ist es nichts besonderes, Kontakt mit jemandem zu haben, der/die man niemals zuvor gesehen hat und ggf. Kilometer weit weg wohnt. Mit 14 Jahren hatte ich meine erste Internetbekanntschaft aus Bayern, wenig später habe ich mit jemandem in den USA geschrieben.
Schaut man jedoch einige Generationen davor, so waren Briefe oft das Mittel der Wahl, wenn man mit jemandem aus der Ferne Kontakt aufnehmen wollte. Die schriftliche Form der Kontaktaufnahme, seien es nun Briefe, SMS, ICQ oder neuerdings WhatsApp haben einen entscheidenden Vorteil: Sie senken die Hemmung mit jemand Fremden in Kontakt zu treten.
Vor allem mit fortschreitendem Alter fällt es Menschen immer schwerer, neue Bekanntschaften zu knüpfen. Dieses Phänomen sieht man auch sehr häufig in Alten- und Pflegeheimen.
Die Kölner Initiative "Stift&Papier" hat sich diesem Problem angenommen, indem sie Brieffreunde an Menschen in Alten- und Pflegeheimen vermittelt. Damit setzt sie sich gegen die soziale Isolation ein. Bereits über 14.000 Kontakte konnten so geknüpft werden.
In Zeiten von WhatsApp und Co. sind Briefe immer seltener geworden, dabei haben sie durchaus noch ihren eigenen Charme. Nicht umsonst schreibt man auch heute noch Liebesbriefe auf Papier :-)
Wann haben Sie Ihren letzten Brief an jemanden geschrieben (Beschwerde- und Kündigungsschreiben ausgenommen ;-) ?