Besser spät als nie

Was macht man, wenn man in Gefahr ist oder gerade eine Unfall- oder Gefahrensituation beobachtet? Genau, man greift zum Handy und ruft die 110 bzw. 112. Doch was ist, wenn man hör- und/oder sprachgeschädigt ist? Telefonieren ist für solche Menschen ein riesiges Hindernis und eine Möglichkeit schriftlich, via SMS u.ä, den Notruf zu verständigen gibt es nicht.
Immerhin soll jetzt im April eine App in Deutschland starten, die es bundesweit allen Menschen mit Hör- oder Sprachbehinderungen möglich macht, auch ohne verbale Kommunikation den Notarzt, die Feuerwehr oder die Polizei zu rufen. "Die App fragt zunächst, ob man Feuerwehr oder Polizei braucht oder es sich um einen medizinischen Notfall handelt. Beantwortet man die Frage, folgen mehrere Fragen, die auch beim Notruf gestellt würden - und man wählt per Knopfdruck aus mehreren Möglichkeiten aus. Durch die Ortungsfunktion des Handys (GPS) wird der Notruf von der App dann mit den gemachten Angaben automatisch an die örtlich zuständige Leitstelle gesendet." (Quelle: ZDFheute@Instagram).
Die App soll zudem von allen Menschen, unabhängig der Art oder des Grades ihrer Behinderung, in Deutschland genutzt werden können.
Schon 2001, als ich mich zum ersten Mal mit dem Thema Internet auseinandergesetzt habe, habe ich mich gefragt, ob es wohl möglich wäre, die Polizei auch über's Internet zu rufen; Pizza online bestellen konnte man zu diesem Zeitpunkt schon. Tatsächlich war der Online-Notruf zu diesem Zeitpunkt in den USA schon möglich. In Deutschland brauchten wir allerdings noch weitere 20 Jahre für die Umsetzung. Wir sind halt nicht immer die schnellsten, aber besser spät als nie :-)