Besser spät als nie

Besser spät als nie

Manchmal braucht es Zeit, bevor man sich Fehler eingestehen kann. Dass jeder von uns hier und da Fehler macht ist allgemein bekannt und wohl auch recht unumstritten. Diese Fehler dann aber auch als solche zu erkennen und sie sich einzugestehen ist hingegen schon etwas schwieriger. Das Schwierigste ist dann noch für diese Fehler gerade zu stehen und um Entschuldigung zu bitten.

Seit vielen Jahrzehnten wächst in den USA schon der Druck, gegenüber den Regionalregierungen und der Bundesregierung, die in der Vergangenheit bis heute immer wieder gemachten Fehler im Umgang mit der dunkelhäutigen Bevölkerung einzugestehen und Konsequenzen daraus zu ziehen. Die südamerikanischen Bundesstaaten haben lange Zeit von der Sklaverei profitiert und diese auch gegen den Widerstand der nördlichen Bundesländer und des Auslands militärisch verteidigt. Selbst nach der Beendigung des Bürgerkrieges wurden die konföderierten Generäle in Statuen glorifiziert und die konföderierten Flagge in den Flaggen der Bundesstaaten verewigt.
Eben diese Statuen werden in manchen Städten jetzt endlich abgebaut, wie zuletzt in der Stadt Richmond. Und auch die Flagge des US-Bundesstaates Mississippi wird nun umgestaltet.

Wenn man denn einmal soweit ist, seine Fehler einzugestehen, für sie gerade zu stehen und daraus Konsequenzen zu ziehen, kann ein Verbesserungsprozess einsetzen. Früher nannte man das Läuterung und war eng Verbunden mit dem Sakrament der Buße. Heute hat dieses Sakrament stark an Bedeutung verloren, aber der Prozess der Buße ist seit jeher derselbe: Man erkennt seine Fehler, beichtet es einem anderen und bittet um Versöhnung. Mir hilft es sehr, einen Ort zu haben, wo immer jemand ist, der mir zuhört und mir hilft damit umzugehen. Das kann der Pfarrer in der Kirche sein, ein vertrauter Seelsorger oder ein guter Freund. Mittel und Wege gibt es viele, die Kraft sie auch zu nutzen, wünsche ich jedem :-)