Aus den Augen aus dem Sinn?

Aus den Augen aus dem Sinn?

Hunde haben einen ausgesprochen scharfen Geruchssinn. Wird dieser auch noch gezielt trainiert, können solche Hunde Substanzen selbst in kleinsten Konzentrationen erschnüffeln. Darum werden schon seit Jahrhunderten Spürhunde bei der Jagd eingesetzt. Es gibt eine ganze Reihe verschieden spezialisierter Jagdhunde, manche sind aufs Hetzen spezialisiert, andere können verwundete Tiere ausfindig machen, manche finden ganz leicht Dachsbaue usw. Seit 1901 werden Hunde in Deutschland auch bei der Polizei und später bei der Bundeswehr trainiert. Dort werden sie heute vor allem zum Aufspüren von Drogen und Sprengstoffen eingesetzt.

Auch im medizinischen Bereich finden Hund schon seit längerem Verwendung; beispielsweise als Blinden- oder Therapiehunde. Mittlerweile ist es gelungen Hunde so sehr für Gerüche zu sensibilisieren, dass sie Diabetes und einige Krebsleiden allein anhand der Atemluft eines Betroffenen erschnüffeln können.
Aktuell arbeiten Forscher daran ihnen das Erschnüffeln von Corona-Viren bzw. der Covid-19 Erkrankung anzutrainieren. Erste Ergebnisse bei Versuchen mit verschiedenen Speichelproben zeigten bereits eine Erfolgsquote von rund 80%. Ob die Quote noch weiter erhöht werden kann, sodass diese Form der Krankheitsfindung auch in der Praxis eingesetzt werden kann, muss sich noch zeigen. Die ersten Ergebnisse und die große Erfahrung mit Spürhunden geben jedoch Anlass zum Optimismus.

Ich bin immer wieder fasziniert, wozu Tiere in der Lage sind. Man sagt immer der Mensch sei wegen seines Verstandes die dominierende Lebensform auf diesem Planeten, vermutlich ist das auch so. Aber im Vergleich zu den anderen Lebensformen auf diesem Planeten haben wir zum Teil echt unterentwickelte Sinnesorgane: Adler können aus hunderten Metern Höhe eine Maus im Gras erspähen, Maulwürfe nehmen die kleinsten Bewegungen im Erdreich wahr, Wale können über hunderte Kilometer Entfernung unter Wasser miteinander kommunizieren, Fledermäuse können allein mit ihren Ohren im Dunkeln navigieren und so weiter und so fort. Im Vergleich zeigt sich, dass der Mensch letztlich nur ein Teil der insgesamt wunderbar faszinierenden Schöpfung ist :-)