Andersartigkeit

Mobbing ist nach wie vor ein großes Thema an Schulen. Schon zu meiner Zeit wurde Mobbing über Plattformen wie ICQ und SchülerVZ auch außerhalb von Schule betrieben; das ist mit WhatsApp, Snapchat, Instagram und Co. nicht besser geworden. Mobbing kann man auch nicht verbieten, es passiert, weil Menschen (noch) nicht sensibel sind für die Gefühle anderer. Schadenfreude ist leider ein Urinstinkt beim Menschen und erst mit wachsender Empathiefähigkeit kann das überwunden werden.
Dieser Lernprozess kann unter gewissen Bedingungen beschleunigt werden. Ein Versuch das zu tun findet aktuell an einer Schule in Down (Irland) statt. Dort hilft Henry, ein Hund ohne Hinterbeine dabei, die Schülerinnen und Schüler für die Themen Respekt und Freundlichkeit zu sensibilisieren. Henry wurde von Sharon Wansock aus einem chinesischen Tierheim adoptiert. Durch Sharon wurde Henry zum Schul-Therapiehund für die Organisation "Underdog International" ausgebildet. Als Underdog (= Außenseiter) geht Henry jetzt selbstbewusst mit seinem Rollgestell in die Klassen; ein Vorbild für die Schüler*innen vor Ort. "Es geht darum, aufeinander zu achten, dem Außenseiter oder der Außenseiterin zu helfen und um Freundlichkeit. Allein dadurch, wie Kinder und Hunde reagieren, können sie einander so vieles lehren.", so Sharon Wansock.
Ein ähnliches Konzept versucht man in Deutschland mit dem Inklusionsunterricht zu fahren: Menschen mit körperlichen, geistigen und sozialen Behinderungen werden zusammen mit anderen Kindern an Regelschulen unterrichtet. Dieses Konzept stellt die Schulen zwar immer noch vor einigen Herausforderungen, zeigt meiner Ansicht nach aber Fortschritte bei den Schüler*innen, wenn es um die Akzeptanz der Andersartigkeit anderer geht. Jetzt müsste nur noch an einer guten Umsetzung gearbeitet werden, denn Kinder mit Förderbedarf brauchen eben auch eine besondere Förderung durch ausreichend qualifiziertes Personal. Inklusionen ist ein geben und nehmen für alle Beteiligten :-)